entsteht durch Funktionsstörungen des Tränenfilms und kann zu ausgeprägten Befindlichkeitsstörungen führen.
Es gibt viele Ursachen, welche die Entstehung des trockenen Auges begünstigen können:
Bei trockenen Augen kann die Verträglichkeit von Kontaktlinsen eingeschränkt sein. Kontaktlinsenpflegemittel können zusätzlich die Augenoberflächengewebe belasten.
Typische Symptome, die auf Trockenheit hindeuten, sind: Augenbrennen, Bindehautrötung, Druckgefühl, Fremdkörpergefühl, stechende Schmerzen, vermehrter reaktiver Tränenfluss (häufig! Überschießendes Tränen ist oft das erste Anzeichen für ein trockenes Auge), "empfindliche Augen", Schwellung, Rötung oder Jucken der Lidränder, eingeschränkte Kontaktlinsentoleranz.
Zusammensetzung der Tränenflüssigkeit: Die Tränenflüssigkeit besteht aus drei Schichten, welche bei ausgewogenem Verhältnis die Benetzung der Augenoberfläche gewährleisten:
Innere Mucin- oder Schleimschicht: verwandelt die hydrophobe (wasserabstoßende) Hornhautoberfläche in eine hydrophile (wasseranziehende) und ermöglicht so die Benetzung durch die mittlere wässrige Schicht. Diese befeuchtet und versorgt die Hornhaut mit Sauerstoff und antibakteriellen Substanzen. Die äußere Lipid (Fett)schicht verzögert die Verdunstung des wässrigen Anteils und verlängert damit die Benetzung.
Störungen der Zusammensetzung führen ebenso wie Verringerung der Tränenmenge zu Trockenheitsbeschwerden.
Augenärztliche Untersuchung:
Nach Erhebung der Beschwerden erfolgt die Spaltlampenuntersuchung, welche die Gewebe des vorderen Augenabschnittes vergrößert darstellt.
Bei der Beurteilung des Tränenfilms können sowohl quantitative als auch qualitative Messungen vorgenommen werden:
Die Menge der Tränenflüssigkeit wird mit einem Filterpapierstreifen gemessen, der nach Verabreichung anästhesierender Augentropfen zwischen die Bindehaut und das untere Augenlid eingehängt wird. Nach 5 Minuten wird das Ausmaß der Anfeuchtung in Millimetern abgelesen. Es beträgt im Normalfall 10 bis 15mm.
Die Qualität des Tränenfilms wird durch Messung der Tränenaufreißzeit beurteilt. Nach Eintropfen von flouresceinhältigen Augentropfen, welche sich nach einigen Lidschlägen im Tränenfilm verteilen, wird durch einen Kobaltblaufilter die Hornhaut betrachtet und die Zeit bis zur Ausbildung trockener Flecken gemessen. Beim gesunden Auge beträgt die Zeit vom letzten Zwinkern bis zum Zerreißen des Tränenfilms 10 bis 15 Sekunden. Eine Aufreißzeit von weniger als 10 Sekunden spricht für einen instabilen Tränenfilm.
Bei Vorliegen von Beschwerden ist eine Therapie des trockenen Auges nötig.
Sie kann durch Applikation von Augentropfen, Salben oder Gele erfolgen und sollte durch Zufuhr ausreichender Flüssigkeitsmengen unterstützt werden (mindestens 2 Liter Flüssigkeit/Tag).
Als Wirkstoffe führen u.a. Präparate mit Hydroxypropylmethylcellulose, Polyvidon oder Natrium-Hyaluronat zur Verbesserung der subjektiven Beschwerden und der objektiven Augenveränderungen.
Ist eine Langzeittherapie erforderlich, erweist sich eine konservierungsmittelfreie Zubereitung als günstig. Bei Kontaktlinsenträgern dürfen ausschließlich unkonservierte Präparate angewendet werden. In schweren Fällen können die ableitenden Tränenwege mit kleinen Kunststoffstöpseln verschlossen werden. Trockene Augen
Bei Lidrandentzündungen hat sich eine konsequente Lidrandpflege mit speziellen Lidpflegeprodukten, welche Sie in unserer Ordination oder in Apotheken erhalten, als zielführend erwiesen. Kurzfristig kann eine zusätzliche antibiotische Therapie mit Augensalben oder Tropfen erforderlich sein.